1953
Am 13. September bereitete die Pfarrgemeinde Thurmansbang ihrem neuen Pfarrer Franz Gscheider einen feierlichen Empfang, an dem sich auch die FFW Lindau beteiligte. Gscheider war zuvor als Kooperator in Grafenau und Lalling tätig gewesen.
1954
In der Generalversammlung des Vereins wurden Hermann Hain, Werkführer aus Zeisering zum Kommandanten, Michael Wolf sen., Landwirt aus Wiesen zum Vorstand und Markus Steininger zum stellvertretenden Kommandanten und Schriftführer gewählt.
Seit der Einführung der Feuerschutzabgabe konnte die Gemeinde die Feuerwehren besser ausstatten. Die alte Tragkraftspritze TS 4/6 der FFW Thurmansbang (Fabrikat Magirus, Baujahr 1929) wurde an die FFW Lindau abgegeben, konnte aber aufgrund technischer Mängel nicht eingesetzt werden. Nach einigen Jahren stellte sie das Landesamt für Feuerschutz außer Betrieb.
Am 29. Juni empfingen trotz unerfreulichem Wetter 1.000 Gläubige, darunter auch alle Vereine der Pfarrei, den Primiziant Hermann Herzig aus Eizersdorf.
1957
Am 12. Dezember starb der langjährige Kommandant und Abteilungsführer Xaver Oswald im Alter von 70 Jahren.
1959
Bei der Neuwahl wurde Karl Hansbauer sen., Maurer aus Erlau, Kommandant und Johann Weber aus Lindau Kassier. Vorstand und stellvertretender Kommandant blieben die alten.
1960
Durch Bauholzspenden für den ganzen Feuerwehrturm und unentgeltliche Arbeitsleistungen der FFW Lindau begann die Feuerwehr im Frühjahr mit dem Bau des Turmes unter der Leitung von Karl Hansbauer sen. (Kommandant). Ab dem Herbst wurde das Gerätehaus erstellt, der Holzschuppen abgebrochen und durch einen Massivbau ersetzt. Die Zimmererarbeiten führte Zimmerermeister Nirschl aus. Fehlendes Bauholz und das übrige Baumaterial stellte die Gemeinde Thurmansbang zur Verfügung.
Bei diesem Bau leistete die Freiwillige Feuerwehr Lindau 60 Traktorstunden, 150 Maurerstunden und 520 Hilfsarbeiterstunden. Nur dadurch konnten die Kosten, die die Gemeinde zu tragen hatte, auf einen Betrag von 5.000 DM herabgemindert werden.
1961
Im Alter von 75 Jahren starb am 4. Januar der langjährige stellvertretende Kommandant Matthias Wolf.
Nach der Fertigstellung des Gerätehauses erhielt die FFW Lindau eine fast neuwertige TS 4/6 (Fabrikat Albert Ziegler, Baujahr 1951) von der FFW Thannberg. Außerdem kaufte sie eine volle Ausrüstung für eine Löschtruppe (Typ Bayern I) sowie eine gebrauchte Handsirene, ein Blashorn und zwei Signalpfeifen.
Am 28. Mai um 2 Uhr nachmittags weihte Pfarrer Franz Gscheider von Thurmansbang das Gerätehaus ein. Bei dieser Feier nahmen Kreisbrandinspektor Johann Nepomuk Baierer, Stellvertreter Richard Seider und Bürgermeister Heinz Helmö teil. Im Anschluss an die Einweihungsfeier fand ein Maibaumsteigen statt. Der Reinerlös des vom Gastwirt Markus Steininger gestifteten Maibaumes ging in die Feuerwehrkasse.
Am 28. Juli um 18 Uhr ertönte in Lindau die Sirene. Trotz schneller Bereitschaft und gutem Einsatz der FFW Lindau mit anderen Feuerwehren konnte vom Anwesen Josef Weber in Eizersdorf nur mehr Vieh, zum Teil die Garage mit Traktor, der angrenzende Schuppen und geringer Hausrat gerettet werden. Die Scheune und das Wohnhaus wurden bis auf die Grundmauern eingeäschert. Der größte Teil der landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte sowie die bisher eingebrachten Erntevorräte fielen ebenfalls den Flammen zum Opfer. Nach den Ermittlungen der Kriminalaußenstelle Deggendorf brach der Brand durch Selbstentzündung im Heu aus. Beim Einsturz des Dachstuhls wurden zwei freiwillige Helfer leicht verletzt. Die Leitung der Löscharbeiten übernahm – bis zum Eintreffen des stellvertretenden Kreisbrandinspektors Richard Seider – Karl Hansbauer sen., der Kommandant der Lindauer Feuerwehr. Beteiligt waren ebenso die freiwilligen Feuerwehren Thurmansbang und Zenting.
Neun Tage nach dem Großbrand, am Sonntag den 6. August, nachmittags 2 Uhr fing ein Strohhaufen erneut zu brennen an. Die sofortige Alarmierung der FFW Lindau verhinderte einen Waldbrand.
Die alte Handspritze wurde verkauft.