Jahre 1945 bis 1952

1945

Am 7. September starb der Gründer und Kommandant Ignaz Schmid im Alter von 77 Jahren.

1946

Nach Kriegsende formierte sich die FFW Lindau neu. Zum Kommandanten wurde Leonhard Heininger sen., Landwirt aus Lindau, zu seinem Stellvertreter Markus Steininger aus Lindau und zum Vorstand wieder Matthias Weber gewählt.

1948

Ein Brand zerstörte am 4. August das Wohnhaus und die Scheune der Gebrüder Raab in Loh. Zum Einsatz blies, wie es damals üblich war, Kommandant Leonhard Heininger sen. mit der Tremolo-Fanfare. Sie stammt aus der Gründungszeit der Wehr.

Fanfare.

1949

Am 29. März starb der erste Vorstand Matthias Weber, Müller der Ginghartinger Mühle, im Alter von 67 Jahren.

1950

Bei der Neuwahl der Vorstandschaft in der Generalversammlung wurde Matthias Groll aus Stieglreuth Kommandant, Leonhard Heininger sen. Vorstand, Markus Steininger Adjutant und Josef Vornehm sen. aus Lindau Kassier.

Um die Feuerwehren besser finanzieren zu können, diskutierte der Gemeinderat Thurmansbang über die Einführung einer Feuerschutzabgabe.

1951

Zum 1. Januar befanden sich folgende Feuerwehrgeräte im Besitz der FFW Lindau:

1 Feuerwehrspritze mit Mundstück
9 Rollen Schläuche zu je 10 m
3 Saugschläuche mit Korb
1 neues Mundstück
1 neues Verteilungsstück
2 Holzüberfahrtsbrücken
5 Feuerwehruniformen
4 Feuerwehrmützen
1 Schärpe

Die Gemeinde Thurmansbang führte die Feuerschutzabgabe ein. Auszug aus dem Sitzungsprotokoll des Gemeinderats Thurmansbang vom 30. Januar 1951:

„Vom Gemeinderat wurde die Einführung einer Feuerschutzabgabe für die Zeit ab 1.1.1951 beschlossen. Die Abgabe erstreckt sich über die gesamte Gemeinde. Die Abgabe beträgt für jeden Abgabepflichtigen 3 DM im Jahr.  Abgabefrei sind die Personen vor 18 u. nach 60 Jahren oder Personen bei 25 Jahren aktiven Diensts der Feuerwehr.”

1952

Anlässlich der Beerdigung des Gründungsmitglieds und langjährigen Kassiers und Schriftführers Franz Bieber (gestorben am 28. März im Alter von 71 Jahren) kam man zu dem Entschluss, eine Fahne zu kaufen.

Zeitungsausschnitt aus dem „Grafenauer Anzeiger” vom 3. Mai 1952.

Durch Holz- und Geldspenden konnte die Fahne, die mit Zubehör rund 1.400 DM gekostet hatte, angeschafft werden.

Zeitungsausschnitt aus dem „Grafenauer Anzeiger” vom 4. Juni 1952.

Die FFW Lindau feierte am 8. Juni die Fahnenweihe mit dem 25-jährigen Gründungsfest. Bei diesem Fest waren Emilie Klessinger aus Lindau Fahnenmutter und Therese Feuchtinger aus Lindau Ehrenmutter. Josef Feichtmeier aus Eizersdorf wurde zum Fahnenjunker bestimmt. Ihm standen Hilde Lemberger und Anna Kufner als Fahnenjungfrauen zur Seite. An der Fahnenweihe beteiligten sich 30 Vereine. Die Aufgabe des Patenvereins übernahm die FFW Thurmansbang.

Vorderseite der ersten Fahne der FFW Lindau.
Rückseite der ersten Fahne der FFW Lindau.
Zeitungsausschnitt aus dem „Grafenauer Anzeiger” vom 11. Juni 1952.

Gründungsmitglieder

Schmid Ignaz, Schreinermeister, Lindau (Kommandant)
Weber Matthias, Müller, Ginghartinger Mühle (Vorstand)
Wolf Matthias, Gütler, Wiesen (Adjutant)
Bauer Georg, Wagnermeister, Lindau (Steigerzugführer)
Baumann Jakob, Dienstknecht, Gingharting
Klessinger Michael, Bauerssohn, Lindau (Steigergruppenführer)
Späth Ludwig, Bauerssohn, Lindberg
Späth Xaver, Bauerssohn, Lindberg
Späth Johann, Gütler, Lindberg
Glashauser Fritz, Gütlerssohn, Lindberg
Baumgartner Matthias, Steinbrucharbeiter, Lindberg
Kufner Karl, Gütler, Stieglreuth
Krenn Josef, Schmiedmeister, Lindau
Krenn Karl, Bauarbeiter, Lindau
Bauer (Feuchtinger) Michael, Gütler, Lindau (Spritzenzugführer)
Altmann Josef, Bauerssohn, Lindau
Bauer Karl, Wagnermeisterssohn, Lindau
Bauer Josef, Werkmeister, Lindau
Oswald Xaver, Zimmerermeister, Stieglreuth
Fredl Josef, Bauerssohn, Stieglreuth (Spritzengruppenführer)
Röckl Johann, Bauerssohn, Gingharting
Bauer Johann, Wagnermeisterssohn, Lindau
Weber Johann, Gütler, Lindau
Heininger Markus, Gastwirt, Lindau
Heininger Karl, Gütler, Lindau
Vornehm Josef, Gütler, Lindau
Söldner Johann, Bauerssohn, Haidreuth
Söldner Josef, Schuhmacher, Haidreuth
Söldner Michael, Bauerssohn, Haidreuth
Grübl Alois, Gütler, Wiesen
Bieber Franz, Gütler, Eizersdorf (Kassier und Schriftführer)
Herzig Heinrich, Gütler, Eizersdorf
Feichtmeier Josef, Gütler, Eizersdorf
Scheungraber Josef, Gütler, Eizersdorf
Fredl Georg, Gütlerssohn, Eizersdorf
Steininger Otto, Maurer, Anschlag
Steininger Alois, Maurer, Anschlag
Breit Max, Bauer, Lindberg
Breit Georg, Bauerssohn, Lindberg
Loibl Baptist, Gütler, Lindberg
Heininger Michael, Bauer, Lindau (Zeugwart)
Klessinger Jakob, Bauerssohn, Lindau
Fredl Max, Bauerssohn, Stieglreuth
Fredl Anton, Dienstknecht, Wiesen
Kufner Josef, Inwohner, Stieglreuth
Binder Anton, Gütler, Wiesen

Ignaz Schmid

Ignaz Schmid wurde am 24. März 1868 in Saldenburg als Sohn der Schreinerstochter Magdalena Schmid geboren. 1895 heiratete er in Ranfels Theres Höfl aus Unterranfels. Die Ehe blieb kinderlos. Theres starb 1900 in Thurmansbang im Alter von nur 37 Jahren. 1901 heiratete Ignaz in Thurmansbang die ledige Dienstmagd Maria Söldner aus Rettenbach. Das Ehepaar wohnte in Thurmansbang. Aus dieser Ehe gingen die beiden Töchter Maria und Johanna hervor. Später zog die Familie Schmid nach Lindau, wo sie im Inhaus des Gastwirts Markus Heininger wohnte. Ignaz Schmid erwarb sich zu dieser Zeit als Kommandant der FFW Thurmansbang große Verdienste. Am 28. April 1928 gründete Ignaz Schmid die FFW Lindau und war bis zu einem Unfall Anfang 1930 deren erster Kommandant. Von 1928 bis mindestens 1933 war er auch Bezirksfeuerwehrdelegierter.

In den Dreißiger Jahren zog Maria nach Schadham, Ignaz zu seiner Tochter nach Eging. Maria verschied im Jahr 1942. Am 7. September 1945 starb Ignaz in Eging im Alter von 77 Jahren.